Ist die Katastrophe von Blatten das Ende des Lebens in den Bergen?

Ist die Katastrophe von Blatten das Ende des Lebens in den Bergen?

Angesichts der Zunahme extremer Wetterereignisse wie der Katastrophe von Blatten ist es lebensnotwendig, jetzt zu handeln, um den Klimawandel abzuschwächen und sich an ihn anzupassen.

Zehn Tage nach der Katastrophe, die Blatten verschlungen hat, ist man immer noch sprachlos angesichts der Macht der Naturelemente und in Gedanken solidarisch mit den Bewohnern, die alles verloren haben. Dank eines gut funktionierenden Risikomanagementsystems und der präventiven Evakuierung konnte das Schlimmste verhindert werden. Man kann nur allen Personen danken, die dieses System am Laufen halten und auch in den nächsten Wochen noch im Einsatz sein werden.

Zunahme von Extremereignissen

Was in Blatten passiert ist, der Abbruch des Birchgletschers, schockiert umso mehr, als ein ganzes Dorf verschlungen wurde. Doch dieses Drama ist kein Einzelfall. Die Schweiz erlebt seit einiger Zeit eine Häufung von Extremereignissen, wie im letzten Jahr im Val Bavona, in Brienz oder im Misox. Und das Wallis steht wie so viele andere Alpenregionen an vorderster Front. Im Jahr 2024 war es besonders stark betroffen: Saastal, Haut Val de Bagnes, Val d'Anniviers und natürlich Siders, wo mehr als 140 Personen ihr Zuhause verloren. 

"Die Berge bröckeln, weil die globale Erwärmung sie besonders hart trifft. Die Gletscher schmelzen, der Permafrostboden geht zurück und der Schnee wird immer weniger. In Verbindung mit extremen Wetterbedingungen führen diese Phänomene zu einer Zunahme der Naturgefahren im Alpenraum."


Michael Lehning, Direktor des Instituts für Schnee- und Lawinenforschung.

Man hört oft: "Naturkatastrophen hat es schon immer gegeben". Das ist wahr. Aber heutzutage nehmen Häufigkeit und Intensität dieser Katastrophen explosionsartig zu, was eine direkte Folge der globalen Erwärmung ist. Im Wallis ist die Durchschnittstemperatur seit dem Ende des 19. Jahrhunderts bereits um 3°C gestiegen. Wie der Direktor des Instituts für Schnee- und Lawinenforschung SLF in der neuesten Ausgabe des WSL-Magazins "Diagonale" zum Thema schreibt. Achtung Gefahr! Klimawandel und NaturgefahrenDie Berge bröckeln, weil die globale Erwärmung sie besonders hart trifft. Gletscher schmelzen, Permafrostböden bilden sich zurück, der Schnee wird knapper. Zusammen mit extremen Wetterbedingungen führen diese Phänomene zu einer Zunahme der Naturgefahren im Alpenraum."

"Ich bin davon überzeugt, dass wir weiterhin in den Bergtälern leben können - und sollten. Aber ich will keine Märchen erzählen: Wenn sich das Klima weiter erwärmt, wird dieses Leben dort immer schwieriger werden."

Christophe Clivaz

In diesem Zusammenhang ist es schockierend zu hören, dass gewisse Kreise wie Avenir Suisse oder die NZZ durch ihren Chefredakteur vorschlagen, die Unterstützung für die betroffenen Täler aufzugeben. Sollte man wirklich auf das Leben in den Bergen verzichten? Glücklicherweise hat die gesamte Walliser Delegation im Bundesparlament diese Idee entschieden zurückgewiesen. Die Alpen sind ein wesentlicher Teil unserer nationalen Identität. Es macht keinen Sinn, Stadtbewohner und Bergbewohner gegeneinander auszuspielen, wenn so viele Stadtbewohner gerade bei den Bergbewohnern Erholung suchen.

Ich bin davon überzeugt, dass wir weiterhin in den Bergtälern leben können - und sollten. Aber ich will keine Märchen erzählen: Wenn sich das Klima weiter erwärmt, wird dieses Leben dort immer schwieriger werden. Schutzmaßnahmen können nicht alles ausgleichen: aus technischen, logistischen, aber auch aus finanziellen Gründen.

Und das ist nicht nur eine Angelegenheit der Berge. Auch die Flachlandgebiete haben bereits mit Hitzewellen, Dürren und Überschwemmungen zu kämpfen. Der Klimawandel betrifft das ganze Land.

Unangemessene Budgetkürzungen bei Maßnahmen zum Schutz vor Naturgefahren

In seinem Entlastungsprogramm 2027 sieht der Bundesrat massive Kürzungen beim Schutz vor Naturgefahren sowie beim Klimaschutz vor, zum Beispiel durch die Streichung von Subventionen für energetische Gebäudesanierungen. Das Gegenteil ist notwendig! Mehr finanzielle Mittel bereitstellen, um uns an die Zunahme von Extremereignissen anzupassen und unsere Treibhausgasemissionen schnell zu reduzieren. Dies wird für viele Bergregionen zunehmend zu einer existenziellen Frage werden. 

Christophe Clivaz

 

Lockerung der Schuldenbremse: Eine Investition in unsere Zukunft

Lockerung der Schuldenbremse: Eine Investition in unsere Zukunft

Heute investieren, um morgen zu sparen: Das Beispiel des Kampfes gegen den Klimawandel zeigt, dass die Schuldenbremse in ihrer derzeitigen Form Investitionen verhindert, die für unsere Zukunft entscheidend sind.

Die Auswirkungen des Klimawandels - von niedrigen Wasserständen in Binnengewässern, die den See- und Flussverkehr beeinträchtigen, über Hitzewellen, die die Produktivität beeinträchtigen, bis hin zu geringeren landwirtschaftlichen Erträgen, unterbrochenen Versorgungsketten und extremen Wetterereignissen - wirken sich bereits heute stark auf die Weltwirtschaft aus. Die Überschwemmungen und Erdrutsche des letzten Jahres sind noch in guter Erinnerung.

Eine eklatante Klima-Ungerechtigkeit

Die Menschen, die am meisten unter dem Klimawandel leiden, sind auch diejenigen, die am wenigsten dazu beigetragen haben. Es sind also die Länder, die am wenigsten für den Klimawandel verantwortlich sind und über weniger Ressourcen zur Anpassung verfügen, die am meisten unter den verursachten Schäden leiden und leiden werden. Diese klimabedingte Ungerechtigkeit besteht auch zwischen den sozialen Klassen, da die ärmsten Menschen auch die mit der niedrigsten CO2-Bilanz sind und es auch sie sind, die am wenigsten Möglichkeiten haben, sich anzupassen, z. B. durch Umzug oder den Einbau einer Klimaanlage, wenn die klimatischen Bedingungen zu extrem werden.

Wenn jetzt gehandelt wird und das im Pariser Abkommen festgelegte Zwei-Grad-Ziel eingehalten wird, sind die Kosten für Klimaschutzmaßnahmen deutlich geringer als die Kosten des Nichthandelns. Laut einer im letzten Jahr veröffentlichten Studie wären die Kosten des Klimaschutzes bei einem Zwei-Grad-Pfad sechsmal geringer als die Kosten der durch den Klimawandel verursachten Schäden.

"Es besteht ein wissenschaftlicher Konsens, dass die physischen Risiken eines unkontrollierten Klimawandels die Kosten von Klimaschutzmaßnahmen bei weitem übersteigen."
Laut einem vom BAFU in Auftrag gegebenen Bericht

Der Bund stellt das Gleiche fest. Ein vom BAFU in Auftrag gegebener Bericht hielt 2019 klar fest: "Es besteht ein wissenschaftlicher Konsens, dass die physischen Risiken eines unkontrollierten Klimawandels die Kosten für Klimaschutzmassnahmen bei weitem übersteigen. Der Bundesrat gibt an, dass ein unkontrollierter Klimawandel im Jahr 2050 zu einem Rückgang des BIP der Schweiz um 4% führen würde. Bei einer Begrenzung der globalen Erwärmung auf 1,5°C würden die Kosten des Klimawandels im Jahr 2050 jedoch nur noch 1,5% des BIP betragen, was einer Einsparung von 20 bis 30 Milliarden im Jahr 2050 entspricht.

Haushaltskürzungen gegen den Strom

Und doch will der Bundesrat in seinem Entlastungsprogramm die Klima- und Energieinvestitionen kürzen. Er schlägt zum Beispiel vor, das Gebäudeprogramm zu streichen, das die energetische Sanierung von Gebäuden finanziell unterstützt, obwohl das Sanierungstempo nicht ausreicht, um die Ziele, die sich die Schweiz gesetzt hat, zu erreichen. Oder die Nachtzüge nicht zu unterstützen, obwohl das Volk diese Maßnahme bei der Abstimmung über das Klima- und Innovationsgesetz angenommen hat.

Es stimmt, dass der Finanzierungsbedarf enorm ist, wenn wir den Herausforderungen entsprechend handeln wollen. Aber in einem Kontext, in dem die Militärausgaben explodieren, ist es inkohärent, diese Ausgaben zu kompensieren, indem wir unsere Klima-, Energie- und soziale Zukunft opfern.

Investitionen für die Zukunft, nicht nur für das Klima

Die Schuldenbremse in ihrer jetzigen Form verhindert langfristige Investitionen, die für den ökologischen und sozialen Wandel unerlässlich sind. Wir wissen, dass wir unsere Emissionen umso besser reduzieren und uns an die bereits spürbaren Folgen des Klimawandels anpassen können, je schneller wir handeln. Wir wissen, dass wir die zukünftigen Kosten umso besser begrenzen können, je früher wir handeln. Sich heute klug zu verschulden, um morgen zu sparen, bedeutet, Verantwortung zu zeigen.

Und das betrifft nicht nur den Klimaschutz. Ohne eine Lockerung der Schuldenbremse werden viele Bereiche betroffen sein, in die investiert werden müsste, anstatt die Budgets zu kürzen: Bildung, Forschung, Kinderkrippen, Regionalverkehr, Kultur-, Sport- und Tourismusförderung, öffentliche Dienstleistungen in Randregionen, etc.

 

Christophe Clivaz

Kreuzfahrten: Der Massentourismus, der den Planeten versenkt

Kreuzfahrten: Der Massentourismus, der den Planeten versenkt

Die Kreuzfahrtindustrie boomt. Jedes Jahr gehen Millionen von Urlaubern an Bord dieser schwimmenden Ungetüme und begeben sich auf ein Seeabenteuer, bei dem der Luxus auf ... die Umwelt- und Klimakatastrophe trifft. Denn ja, hinter den Infinity-Pools und den All-you-can-eat-Buffets verbergen diese Ozeanriesen eine absolut katastrophale Umweltbelastung.

Die Schiffe werden immer größer - und das ist keine Übertreibung. Einige können mittlerweile fast 10'000 Personen inklusive Besatzung transportieren. Wenn Sie dachten, dass es sich hierbei um einen Tippfehler handelt, dann täuschen Sie sich. Kreuzfahrten von heute sind nicht mehr nur ein paar Passagiere, die an Deck einen Cocktail schlürfen - es ist buchstäblich eine schwimmende Stadt mit eigenen Einkaufszentren, Kasinos und Wasserparks. Wer muss schon die Welt erkunden, wenn man den Tag auf einer Riesenrutsche auf dem Meer verbringen kann? Die "Love Boat" ist nicht mehr nur eine Fernsehserie, sondern Realität.

Diese Seeungeheuer landen jeden Tag in neuen Häfen und spucken Tausende von Touristen aus, die nur ein paar Stunden Zeit haben, um sich umzusehen, bevor sie wieder abreisen. Was ist das Ergebnis? Überflutete Küstenstädte, verärgerte Einwohner und eine lokale Kultur, die nur noch als Postkartenmotiv dient. Aber das ist egal, solange der Duty-free-Shop und das Wellenbad rund um die Uhr geöffnet sind!

Die Palme für MSC Crociere mit Sitz in der Schweiz

Das eigentliche Problem ist, dass sich hinter dem Traum, der in den Broschüren verkauft wird, eine viel dunklere Realität verbirgt. Diese schwimmenden Paläste sind wahre Umweltverschmutzungsfabriken. Allein die Kreuzfahrtschiffe stoßen astronomische Mengen an CO₂, Stickoxiden und Schwefeloxiden aus. Am Kai lassen sie weiterhin ihre Motoren laufen und verwandeln die Häfen in offene Gasfabriken. In einigen Städten ist die Feinstaubbelastung in Hafengebieten bis zu 20-mal höher als im Rest des Landes.

Und die Palme der Umweltkatastrophe geht an... MSC Cruises mit Sitz in Genf. Laut einer Studie aus dem Jahr 2023 stoßen Kreuzfahrtunternehmen so viel Schwefel aus wie alle 291 Millionen Autos in Europa zusammen. Ja, Sie haben richtig gelesen: Ein einziges Unternehmen verursacht so viele Schadstoffe wie alle Autos auf dem Kontinent.

Andererseits leiten die Schiffe ihre ungeklärten Abwässer in der Regel direkt in den Ozean oder das Meer und bringen auch zahlreiche Abfälle, Chemikalien, Kunststoffe und Schwermetalle ins Wasser. Die Kreuzfahrtindustrie verursacht also enorme Umweltbelastungen und hat einen starken Einfluss auf die Umwelt sowie auf die menschliche Gesundheit.

Trotz technologischer Fortschritte sind die ökologischen Auswirkungen von Kreuzfahrtschiffen nach wie vor massiv. Die Förderung von Schiffen, die mit Flüssigerdgas (LNG) anstelle von herkömmlichem Heizöl betrieben werden, bringt nur eine sehr begrenzte Verbesserung. Ein mit LNG betriebenes Passagierschiff hat in Wirklichkeit genauso große oder sogar noch schlimmere Auswirkungen auf das Klima wie ein mit Diesel betriebenes Schiff, da in der gesamten Lieferkette und während des Betriebs massiv Methan entweicht.

Außerdem sind Kreuzfahrtschiffe für eine Betriebsdauer von etwa 40 Jahren ausgelegt, und es wird noch nicht einmal darüber nachgedacht, wie sie recycelt werden können. Die Umweltverschmutzung durch die Abwrackung der Schiffe könnte ebenfalls beträchtlich sein.

Auf sozialer Ebene wächst der Unmut. In vielen Häfen wächst der Protest gegen die tägliche Invasion dieser Seeungeheuer, so dass einige Städte, wie Venedig, sie schlicht und einfach verbannt haben. Abgesehen von den katastrophalen Auswirkungen auf die Umwelt verwandeln diese Massenanlandungen die Stadtzentren in kurzlebige Vergnügungsparks, in die innerhalb weniger Stunden Tausende von Passagieren strömen und die Straßen, Plätze und Verkehrsmittel überlasten. Was ist das Ergebnis? Die Lebensqualität der Einwohner sinkt, die Erfahrung der Touristen, die tatsächlich vor Ort sind, wird verschlechtert und die wirtschaftlichen Auswirkungen für die Gastgeberstädte sind lächerlich gering. Denn warum sollte man sein Geld in den örtlichen Geschäften ausgeben, wenn alles an Bord bereits enthalten ist?

 

Hohe Verantwortung der Schweiz, auch ohne Zugang zum Meer

Auch wenn unser Land keinen Zugang zum Meer hat, hindert es uns nicht daran, eine große Verantwortung in diesem Sektor zu tragen, da die in der Schweiz ansässigen Unternehmen 42 Kreuzfahrtschiffe kontrollieren, mehr als Deutschland oder Großbritannien. Die Schiffe von MSC Cruises, der nach eigenen Angaben größten privaten Kreuzfahrtgesellschaft der Welt, laufen 211 Häfen auf der ganzen Welt an und beherbergen jährlich mehr als 2,4 Millionen Passagiere, mit dem erklärten Ziel, diese Zahl bis 2027 mehr als zu verdoppeln. Die von der Schweiz aus betriebenen Kreuzfahrtschiffe emittierten 2023 mindestens 2,7 Millionen Tonnen CO2, was etwa 6,5 % der gesamten Emissionen in der Schweiz entspricht.

MSC Cruises und Co. versprechen natürlich, bis 2050 klimaneutral zu werden. Doch zwischen den schönen Worten und den Taten liegt ein Ozean. Bisher sind die freiwilligen Anstrengungen der Branche lächerlich gering, und ohne starke politische Intervention wird dieses Versprechen toter Buchstabe bleiben. Es ist daher dringend notwendig, dieser umweltschädlichen Branche verbindliche Maßnahmen aufzuerlegen: Sie könnten von den in der Schweiz ansässigen Kreuzfahrtunternehmen verlangen, dass sie detaillierte und rechtlich bindende Pläne vorlegen, um bis 2050 eine Netto-Null-Emissionsrate zu erreichen. Oder eine Kohlenstoffsteuer auf schweres Heizöl einführen, wie sie bereits auf Brennstoffe erhoben wird, und die Einnahmen an die Bevölkerung verteilen. Dies sind konkrete Lösungen, für die ich mich im Bundesparlament mit verschiedenen Vorstößen einsetzen werde.

Einschließlich dieser Interpellation, eingereicht am 20. März 2025: https://www.parlament.ch/fr/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20253218

Alternativen existieren

Es geht nicht darum, mit dem Reisen aufzuhören, sondern darum, Alternativen zu wählen , die weder den Planeten noch die gastgebenden Gebiete zerstören. Die Organisationfairunterwegs, die einen Bericht über die Verantwortung der Schweiz in der Kreuzfahrtindustrie veröffentlicht hat, bietet bereits nachhaltigere Alternativen an. Sie listet Eskapaden und Reisen auf, die den G.L.Ü.C.K.- Kriterien entsprechen(Gemächlich, Lokal, Überraschung, CO₂-Austoss, Korrekter Preis - d.h. Ruhig, Lokal, Überraschung, CO₂-Emissionen, Korrekter Preis). Jeder kann übrigens Ideen für Reisen einreichen, die diesen Prinzipien entsprechen. Anstatt unsere CO2-Bilanz zu "flambieren" und Reiseziele mit Massenkreuzfahrten zu ersticken, sollten wir verantwortungsvollere Reisen bevorzugen, die der lokalen Bevölkerung und unserem Planeten zugutekommen.

Christophe Clivaz

Wird die Schweiz eine Vorreiterrolle übernehmen und die Einhaltung der globalen Grenzen in der Verfassung verankern?

Wird die Schweiz eine Vorreiterrolle übernehmen und die Einhaltung der globalen Grenzen in der Verfassung verankern?

popouAm 9. Februar wird das Schweizer Volk eine Entscheidung treffen, die es so noch nicht gegeben hat, die aber dennoch mit den Verpflichtungen, die die Schweiz eingegangen ist, übereinstimmt. Es geht darum, ein neues Kapitel in einem krisengeschüttelten System aufzuschlagen.. Wir alle wissen, dass unsere Wirtschaft in hohem Maße von den folgenden Faktoren abhängig ist abhängig ist von der Übernutzung der natürlichen Ressourcen und der Zerstörung der Umwelt abhängig ist. Wir wissen auch, dass dies nicht nachhaltig ist und dass wir unweigerlich folgende Maßnahmen ergreifen müssen ändern die Spielregeln.

Das ist genau das Ziel der Initiative für Umweltverantwortung: dass die Wirtschaft die Nachhaltigkeit respektiert. Erneuerungsfähigkeit der Naturauf der Ebene des Landes. Das bedeutet, dass die Schweiz die Umwelt nur in dem Masse schädigen darf, wie sie es für nötig hält.ù sich die Natur regenerieren kann, um die Lebensgrundlagen für unsere Gesellschaft zu erhalten. unserer Existenz.

Ein tödliches Wirtschaftssystem

Diese Fähigkeit von der Natur, sich zu erneuern wird gemessen durch die planetarischen Grenzen gemessen. Drei von ihnens betreffen dnatürliche Ressourcen grundlegende: Wasserverbrauch, Bodennutzung und die Zugabe von Stickstoff und Phosphor als Düngemittel. agricole. Hinzu kommen der Rückgang der Biodiversität und der Klimawandel. Je mehr eine Grenze überschritten wird, desto größer ist das Risiko irreversibler Umweltveränderungen.

Die Auswirkungen der Überschreitung der planetaren Grenzen sind dramatisch, und wir spüren sie bereits heuteIm Wallis und anderswo. Lsintflutartige Regenfälle, tVerheerungen, Waldbrände, verschmutztes Wasser., Vorhandensein von ewigen Schadstoffen (PFAS) in unseren Böden, Plastikrückstände in unseren Körpern, etc. Das derzeitige Wirtschaftssystem ist tödlich und muss grundlegend umorientiert werden, das schlägt die Initiative vor.

Darüber hinaus beinhaltet und berücksichtigt die Initiative einen wichtigen Punkt: die Akzeptanz vonbility soziale Akzeptanz.

Die Initiative erwähnt klar, dass ihre Umsetzung in der Schweiz und im Ausland sozialverträglich sein muss. Dies garantiert auch, dass Maßnahmen unter keinen Umständen der Bevölkerung und insbesondere den am stärksten gefährdeten Personen und Unternehmen schaden dürfen.

Die Schweiz könnte eine führende Rolle spielen weltweit, indem sie den Weg für eine Politik, die soziale Gerechtigkeit und Gerechtigkeit Umweltgerechtigkeit verbindet.

Unser Wirtschaftssystem grundlegend überdenken

Wenn die Initiative angenommen wird, ist es das Parlament das wird beauftragt werden sie zu umzusetzen. Es könnte so zum Beispiel beschließen, die Milliarden an Finanzhilfen finanzielle staatliche die für das Klima und die Biodiversität schädlich sind, in den ökologischen Übergang zu investieren, eine partizipative Unternehmensführung zu fördern, die Werbung für umweltschädliche Produkte zu verbieten oder multinationale Konzerne dazu zu verpflichten, über die sozialen und ökologischen Folgen ihrer Aktivitäten Rechenschaft abzulegen..Dies sind nur einige Beispiele für Maßnahmen, mit denen diese Initiative umgesetzt werden könnte. Sie stellt eine echte Chance für die Schweiz dar, eine Vorreiterrolle zu übernehmen und zu zeigen, wie ein Land zu einem sozioökonomischen Postwachstumssystem übergehen kann, das die planetaren Grenzen respektiert.

Diese Initiative ist wohl diejenige, die wir am dringendsten brauchen, um eine gerechte und langfristig lebensfähige Gesellschaft zu schaffen. Dank der Umweltverantwortung können wir unsere Abhängigkeit vom Wachstum überwinden, massiv und schnell in den ökologischen Wandel investieren, wirksame Gesetze haben, um umweltschädliche Aktivitäten umzulenken und unsere Produktions- und Konsummuster zu überdenken, damit sie mit den Grundlagen des Lebens vereinbar sind. Ja zu dieser Initiative zu sagen, ist eine Selbstverständlichkeit: Wer kann eine Wirtschaft befürworten , die die Grundlagen des Lebens zerstört?

Christophe Clivaz

Weitere Informationen über die Initiative für Umweltverantwortung

 

Die planetare Grenzen sind die Schwellenwerte, die die Menschheit nicht überschreiten sollte, um die günstigen Bedingungen, unter denen sie sich entwickeln konnte, nicht zu gefährden und um dauerhaft zu leben in einem Ökosystem sicher, d. h. unter Vermeidung abrupter und schwer vorhersehbarer Veränderungen derplanetaren Umwelt.

Bild: Die globalen Grenzen und ihre Überschreitung im Jahr 2023. Der gestrichelte Kreis stellt die geschätzten Nachhaltigkeitsgrenzen dar und die farbigen Bereiche den geschätzten Stand Ende 2023, wobei Orange für eine Überschreitung steht. Die neun planetaren Grenzen sind, gegen den Uhrzeigersinn und von oben beginnend:
(1) Klimawandel
(2) Erosion der Biodiversität
(3) Veränderungen in der Landnutzung
(4)Süßwasserverbrauch

Quelle: Wikipedia

(5) Störung der biochemischen Zyklen von Stickstoff und Phosphor
(6) Versauerung der Ozeane
(7) Atmosphärische Aerosole
(8) Abbau der Ozonschicht
(9) Chemische Verschmutzung (neue Entitäten)

Wie könnte die Umsetzung der Initiative Für Umweltverantwortung aussehen?

Wie könnte die Umsetzung der Initiative Für Umweltverantwortung aussehen?

Das Schweizer Volk wird am 9. Februar über eine einzige Sache abstimmen: die Initiative der Jungen Grünen zur Umweltverantwortung der Schweiz. 

Wenn die Initiative angenommen wird, ist es natürlich Aufgabe des Parlaments, das Umsetzungsgesetz zu verfassen und die Maßnahmen auszuwählen, mit denen der Text der Initiative umgesetzt werden soll. Aber wie könnte diese Umsetzung konkret aussehen? Fünf Beispiele.

Finanzielle Anreize, die dem Klima und der Biodiversität schaden, abschaffen

Abschaffung von Subventionen und Steuererleichterungen, die dem Klima und der Biodiversität schaden. Beispielsweise profitiert der internationale Luftverkehr, der von der Mineralölsteuer und der Mehrwertsteuer befreit ist, von einer Subvention, die sich stark auf das Klima auswirkt. Die Abschaffung dieser Steuervergünstigungen würde die CO₂-Emissionen um fast 1,5 Millionen Tonnen pro Jahr reduzieren und potenziell zusätzliche Steuereinnahmen von über 1,3 Milliarden Franken generieren.

Investitionen in den ökologischen Übergang und die Kreislaufwirtschaft

Es muss massiv investiert werden, um die ökologischen Auswirkungen unserer Mobilität, unseres Energiesystems oder unseres industriellen Produktionssystems zu verringern. Dazu muss ein großzügiges öffentliches Investitionsprogramm aufgelegt werden, das auch die Ausbildung und Mobilisierung von Arbeitskräften für dringende soziale und ökologische Ziele in den Bereichen Gebäudeisolierung, erneuerbare Energien oder Kreislaufwirtschaftsprozesse umfasst.

Den internationalen Handel nachhaltig gestalten

Aufgrund der Bedeutung des Finanzplatzes und des Rohstoffhandels in der Schweiz verfügt unser Land über einen sehr wichtigen Hebel, um sich für einen gerechten und mit den planetarischen Grenzen vereinbaren Welthandel einzusetzen. Dazu muss sich die Schweiz auf internationaler Ebene aktiv dafür einsetzen, die Regeln des internationalen Handels zu ändern und gleichzeitig strenge Sorgfaltspflichten für multinationale Unternehmen festzulegen, die von ihrem Hoheitsgebiet aus operieren.

Werbung für umweltschädliche Produkte verbieten

Die Werbung ist allgegenwärtig und verleitet zu übermäßigem Konsum. Sie verleitet uns dazu, alles Neue und Modische besitzen zu wollen, in einer scheinbar endlosen Konsumspirale. Die Verringerung der Marketingexposition gegenüber umweltschädlichen Produkten soll den Wunsch, diese zu kaufen, verringern.

Förderung einer partizipativen Unternehmensführung

Heute sind es das Topmanagement und die Aktionäre, die die Unternehmensstrategien in einer Profitlogik festlegen, die die sozialen und ökologischen Folgen nur unzureichend berücksichtigt. Dies muss geändert werden, und es müssen gesetzliche Bestimmungen eingeführt werden, die auf die Einführung einer "Wirtschaftsdemokratie" abzielen, d. h. die aktive Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern sowie Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern an der Führung von Unternehmen.

Weitere Informationen 

Christophe Clivaz

 

NEIN zum Ausbau der Autobahnen!

NEIN zum Ausbau der Autobahnen!

Kontraintuitiv, aber durch Beobachtungen vor Ort bestätigt: Der Ausbau von Autobahnen verbessert den Verkehrsfluss nicht.

Am 24. November stimmt die Schweizer Bevölkerung über ein Paket von 5,3 Milliarden Franken ab, mit dem sechs große Projekte zum Ausbau von Autobahnen finanziert werden sollen. Unter diesen Projekten befindet sich eines, das in letzter Minute hinzugefügt wurde, in der Westschweiz. Es handelt sich um den Ausbau auf zwei Mal drei Spuren auf einer Länge von 19 km zwischen Le Vengeron und Nyon. Gegen diese astronomische Summe wurde ein Referendum ergriffen, für das in nur zwei Monaten mehr als 100.000 Unterschriften gesammelt wurden, und das zu einer Zeit, in der der Bund nur von Haushaltskürzungen spricht.

Alle diese Projekte sehen vor, die Kapazität der Autobahnen auf bestimmten Abschnitten zu erhöhen, sei es durch das Hinzufügen von Fahrspuren (von 4 auf 6 oder von 6 auf 8 Spuren) oder durch den Bau neuer Tunnel. Alle Projekte werden lokal von Anwohnern und lokalen Verbänden bekämpft, da dies zu mehr Verkehr führen würde, insbesondere in den umliegenden Städten und Dörfern, wo eine Verbreiterung der Straßen weder möglich noch wünschenswert ist.

Attraktivere Autobahnen

Die Rechtfertigung für diese Verbreiterungen ist die Zunahme des Verkehrs und der Staus. Intuitiv könnte man meinen, dass es eine gute Lösung ist, die Autobahnen zu verbreitern. In der Praxis bestätigen jedoch unzählige Studien und Feldbeobachtungen, dass jede Autobahnverbreiterung induzierten Verkehr erzeugt, was bedeutet, dass zusätzliche Autofahrer beginnen, die Autobahn für ihre Fahrten zu nutzen, wodurch sich die Verkehrsbelastung erhöht.

Wenn die Autobahn attraktiver ist, verlassen die Menschen die öffentlichen Verkehrsmittel oder gehen in weiter entfernte Orte zum Essen oder Einkaufen, anstatt in ihrem Viertel oder Dorf zu bleiben. Manchmal ziehen sie um oder nehmen einen Job an, der weiter weg liegt, aber durch die Autobahn "zugänglicher" geworden ist. Nicht zuletzt aus diesem Grund haben mehr als 340 Mobilitätsexperten einen Aufruf gestartet, in dem sie ein Nein zum Ausbau der Autobahnen empfehlen. 

Einen Trichter erweitern, ohne die Größe des Halses zu erhöhen

Für die Schweiz wird geschätzt, dass es nur 10 Jahre nach einem weiteren Ausbau dauert, bis eine Autobahn überlastet ist. Es wird also immer noch Staus geben, aber beispielsweise mit 130'000 Fahrzeugen pro Tag anstelle von derzeit 90'000 auf der Achse Nyon-Genf. 130'000 Fahrzeuge, die nach dem Verlassen der Autobahn auf einem Netz von Kantons- und Gemeindestrassen landen, das nicht erweitert werden kann, um sie aufzunehmen! Wenn man den Trichter vergrössert, ohne die Grösse seines Halses zu vergrössern, kann man nicht mehr Wasser durchlassen...

Endlose Baustellen

Während der gut zehnjährigen Bauzeit werden diese Projekte auch endlose Baustellen verursachen, die zu Verzögerungen und Verkehrsverlagerungen in die Städte, Dörfer und Wohnviertel führen werden. Die Lebensqualität der gesamten Bevölkerung wird sich deutlich verschlechtern.

Außerdem wurden Alternativen, die weitaus weniger kostspielig und einschneidend sind, nicht geprüft, darunter die Umwidmung von Seitenstreifen bei Verkehrsspitzen: eine Lösung, die bereits auf sehr vielen Streckenabschnitten angewandt wird und weitaus billiger, schneller zu realisieren und weniger extrem ist als eine Verbreiterung auf drei Spuren.

Unvereinbarkeit mit den Klimazielen

Diese Projekte sind zudem nicht mit den Zielen des Klimagesetzes vereinbar, das im Juni 2023 vom Volk angenommen wurde. Mit diesem Gesetz hat sich die Schweiz verpflichtet, die Treibhausgasemissionen des Verkehrssektors bis 2040 um 57% zu reduzieren. Am Beispiel der Verlängerung zwischen Nyon und Genf ist der Baubeginn für 2033 und die Inbetriebnahme für 2041 geplant.

Autobahnen auszubauen und den Verkehr zu erhöhen, steht im krassen Widerspruch zur Erreichung dieses Zwischenziels des Klimagesetzes. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen stattdessen Milliarden in die Schiene und den öffentlichen Verkehr sowie in die aktive Mobilität (Gehen und Radfahren) investiert werden.

Neben den Treibhausgasemissionen bedeuten mehr Autos auch mehr Lärm mit seinen negativen Auswirkungen auf die Gesundheit und vor allem mehr Verschmutzung durch Mikroplastik, da der Reifenabrieb hierzulande die Hauptquelle für Mikroplastik ist. 

Knabbern an landwirtschaftlichen Gebieten und Naturräumen

Andererseits werden für den Ausbau der Autobahnen über 400'000m2 Land zubetoniert. Wälder, Naturräume und auch wertvolles Landwirtschaftsland, was die einheimische Nahrungsmittelproduktion weiter verringern und die Bauern noch mehr unter Druck setzen wird. Aus diesem Grund empfiehlt die Walliser Landwirtschaftskammer ein Nein.

Der Ausbau der Autobahnen verursacht schließlich sehr hohe externe Kosten für Umwelt und Gesundheit, die von der gesamten Bevölkerung getragen werden müssen.

Laut einem kürzlich erschienenen Bericht des ARE, dessen Veröffentlichung Albert Rösti vor der Abstimmung vermeiden wollte, sind die externen Kosten des Straßenverkehrs viel höher als bisher angenommen und belaufen sich mittlerweile auf 17,3 Milliarden pro Jahr.

Der öffentliche Verkehr und die sanfte Mobilität haben in dieser Hinsicht eine viel bessere Bilanz. Albert Rösti wollte den Bericht nicht vor der Abstimmung veröffentlichen.

Christophe Clivaz

Erfahren Sie mehr:  https://www.actif-trafic.ch/Autobahnen