Die globale Erwärmung wird unser Land stärker treffen als andere. Heute zu handeln bedeutet, unsere Zukunft, unsere Wirtschaft, unsere Gesundheit und unsere Berge zu schützen. Jedes gewonnene Zehntelgrad spart viel Geld und rettet Leben.
Dienstag, 4. November 2025. Der Monat hat gerade begonnen. Aufgrund der kürzlich erfolgten Zeitumstellung wird der Tag relativ kurz sein. Es ist kalt. Die Luft ist feucht. Das Wetter ist bewölkt, eher grau. Kurz gesagt, es ist ein ganz normaler Novembertag.
Am Vormittag beginnt eine Pressekonferenz des Bundesrats. Das Thema? Die neuen «Klimaszenarien» für die Schweiz, die von MeteoSchweiz mit Unterstützung mehrerer universitärer Institutionen erarbeitet wurden. Der Inhalt? Was uns erwartet, wenn die globale Erwärmung weiter zunimmt.
Eine Schweiz mit +5 Grad bedeutet vor allem extreme Hitze, deutlich trockenere Sommer, einen konsequenten Rückgang der Schneebedeckung, das Schmelzen des Permafrostbodens und intensivere und häufigere Niederschläge.
Diese Konferenz zeigt, dass die Schweiz im Vergleich zu anderen Regionen der Welt unter einer besonders starken globalen Erwärmung leiden wird. Bei einer Erwärmung um +3 Grad wird sich die Schweiz um fast +5 Grad erwärmen. Der Bundesrat nutzt diese Gelegenheit, um Klimaskeptiker daran zu erinnern, dass die Erwärmung eindeutig durch vom Menschen verursachte Treibhausgasemissionen verursacht wird.
Eine Schweiz mit +5 Grad bedeutet vor allem extreme Hitze, deutlich trockenere Sommer, einen erheblichen Rückgang der Schneemenge, das Schmelzen des Permafrostbodens und intensivere und häufigere Niederschläge. Die beiden letzten Punkte sind für das Wallis besonders besorgniserregend, da sie eine Zunahme der Naturkatastrophen ankündigen, wie wir sie in den letzten Jahren erlebt haben.
Im Sommer wird Sion doppelt so viele Hitzewellen erleben, und diese werden nicht mehr nur auf die Städte in der Ebene beschränkt sein. Im Winter wird die Schneefallgrenze nicht mehr wie heute bei 900 m Höhe liegen, sondern bei 1450 m, also auf der Höhe von Crans-Montana. Diese Veränderung wird erhebliche Auswirkungen auf den Wintersporttourismus haben. Auch die Hydrologie des Kantons wird sich verändern, da Schnee als natürliches Wasserreservoir fungiert.
Dieses Wallis mit +5 Grad ist noch vermeidbar. Das bedeutet jedoch, dass wir ehrgeizig und entschlossen handeln müssen, um jedes Zehntelgrad der Erwärmung zu vermeiden, denn jedes Zehntel zählt.
Als Reaktion auf diese neuen Szenarien fordern die Grünen Schweiz die Organisation einer nationalen Klimakonferenz, um wirksame Massnahmen zur Reduzierung unserer Emissionen und zur Einhaltung unserer Klimaziele der CO2-Neutralität bis 2050 zu ergreifen. Auch wenn die COP 30 mit einer enttäuschenden Bilanz zu Ende gegangen ist und die Schweiz sich bei dieser Konferenz nicht durch ihr Engagement hervorgetan hat, ist das kein Grund, aufzugeben!
Die Folgen des Klimawandels sind bereits spürbar. Der Eis- und Steinschlag, der das Dorf Blatten zerstört hat, ist der jüngste eindrucksvolle Beweis dafür. Wir müssen schnell aus fossilen Energien aussteigen und mehr Mittel für den Klimaschutz aufwenden, wenn wir die Zukunft unseres Kantons sichern wollen.
Zwei Initiativen für konkrete Lösungen
Im Dezember wird die Solarinitiative derGrünenbei der Bundeskanzlei eingereicht, und im März 2026 werden wir über die Initiative abstimmen, die wir gemeinsam mit der SP zur Einrichtung eines Klimafonds lanciert haben. Diese beiden Initiativen schlagen konkrete Lösungen vor, um unser Energie- und Wirtschaftssystem zu dekarbonisieren und so die globale Erwärmung zu begrenzen. Ich freue mich darauf, mich in der nächsten Zeit dafür einzusetzen, die Schweizer Bevölkerung von den Vorteilen dieser beiden Initiativen zu überzeugen.